Gendern mit Binnen-I: Erklärung, Anleitung & Beispiele

Gendern mit Binnen-I: Erklärung

Das Binnen-I ist eine der 5 Arten zu gendern. Hierbei schreibt man den ersten Buchstaben der femininen Wortendung groß, um diese sichtbarer zu machen. Doch worauf genau sollte man achten, wenn man sich für diese Genderart entscheidet? Wir erklären Dir, worauf es ankommt! Außerdem unterstützen wir Dich mit dem Lektorat der Bachelorarbeit.

Inhalt

Gendern mit Binnen-I – Anleitung

Mit dem Binnen-I kann man die männliche und die weibliche Form in einem Wort darstellen. Statt eines Sonderzeichens benutzt man dabei ein großgeschriebenes I. Dieses leitet die weibliche Wortendung ein (Singular: -in; Plural: -innen). Um auf diese Weise richtig zu gendern, musst Du auf ein paar Dinge achten, auf die wir Schritt für Schritt eingehen.

Grundvoraussetzung

Das Binnen-I kann dann zum Einsatz kommen, wenn sich ein Wort auf Personen bezieht. Durch das Gendern kannst Du zeigen, dass es sich bei diesen Personen nicht nur um Männer handelt. Es gibt dabei jedoch eine Voraussetzung, die immer erfüllt sein muss: Sowohl die männliche als auch die weibliche Form des Wortes muss vollständig abgebildet sein. Ist dies nicht der Fall, kannst Du diese Genderart nicht verwenden, sondern musst die Doppelnennung nutzen. Das lässt sich an diesem Beispiel erkennen:

  • Richtig: TeilnehmerInnen
  • Falsch: PsychologIn

Das zweite Beispiel ist falsch gegendert, da zwar das Wort „Psychologin“ vollständig ist, bei der männlichen Form „Psychologe“ jedoch das „e“ fehlt. Daher müsste es in diesem Fall „Psychologe und Psychologin“ heißen. Aus demselben Grund ist das Gendern mit Binnen-I nur bei Wörtern möglich, bei denen die männliche und die weibliche Form denselben Wortstamm haben. Ansonsten muss die Paarform verwendet werden:

  • Falsch: ZahnärztIn
  • Richtig: Zahnarzt und Zahnärztin

Gendern bei anderen Wortarten

Um das Binnen-I in Deinem Text verwenden zu können, musst Du nicht nur das Substantiv anpassen. Denn das gegenderte Wort soll sich nahtlos in den Rest des Satzes einfügen. Daher müssen der Artikel und alle Pronomen ebenfalls angepasst werden. Auch hier muss der Wortstamm beider Formen gleich sein, ansonsten ist eine Doppelnennung nötig:

  • JedeR BesucherIn
  • der oder die VerkäuferIn

Gendern mit Binnen-I: Verwendung

Abb. 1: Gendern mit Binnen-I: korrekte Verwendung

Zusammengesetzte Wörter

Doch wie sieht es mit Wörtern wie Bürgersteig, Anwaltskammer oder Mitarbeiteranzahl aus? Handelt es sich hierbei um zusammengesetzte Wörter, die sich tatsächlich auf eine Gruppe von Personen beziehen, müssen auch sie gegendert werden. Wörter wie Kochlöffel oder Malerrolle musst Du demnach nicht anpassen. In diesen Fällen ist es hingegen nötig:

  • MitarbeiterInnenzahl
  • WählerInnenverzeichnis

Pro und Kontra beim Binnen-I

Wenn Du das generische Maskulinum umgehen möchtest, kannst Du dafür das Binnen-I verwenden. Allerdings gibt es für diese, wie für die anderen Genderarten auch, sowohl Vor- als auch Nachteile:

Vorteile:

  • Frauen werden genauso sichtbar gemacht wie Männer.
  • Diese Genderart kann einfach umgesetzt werden.

Nachteile:

  • Es werden nur Frauen und Männer, aber keine non-binären Personen bedacht.
  • Die Lesbarkeit kann eingeschränkt sein.
  • Lässt sich nicht auf Wörter mit unterschiedlichem Wortstamm anwenden.

Nun sollte klar sein, was es mit dem Binnen-I auf sich hat. Somit steht einer Verwendung dieser oder einer anderen Genderform nichts mehr im Wege. Achte jedoch darauf, Dich für eine Form zu entscheiden und in Deinen Texten eine einheitliche Formatierung zu verwenden. Auch bei der Quellenarbeit sollten besser keine Fehler auftreten. Daher ist eine Plagiatsprüfung empfehlenswert.

FAQs zum Gendern mit Binnen-I

Was versteht man unter dem Binnen-I?

Das ist eine Form des Genderns. Hierbei schreibt man die männliche und die weibliche Form eines Wortes zusammen. Den Beginn der weiblichen Form signalisiert man dann durch ein großes I.

Welches Zeichen verwendet man beim Gendern?

Das kommt darauf an, welche Genderart man verwendet. Möglich sind neben dem Binnen-I auch ein Doppelpunkt, ein Sternchen oder ein Unterstrich.

Was ist ein Beispiel für das Gendern mit Binnen-I?

Hier ist ein Beispiel für diese Genderart, damit Du Dir ein genaueres Bild davon machen kannst:

  • die MitarbeiterInnen
  • das WählerInnenregister

Worauf muss man beim Binnen-I achten?

Diese Form der gendergerechten Sprache lässt sich nur anwenden, wenn die weibliche und die männliche Variante eines Wortes denselben Wortstamm besitzen. Ist dies nicht der Fall (z. B. Arzt und Ärztin), muss man stattdessen auf die Doppelnennung zurückgreifen.

Welche Alternativen zum Binnen-I gibt es?

Mögliche Alternativen sind das Gendern mit Doppelpunkt oder Gendersternchen. Wenn man Sonderzeichen hingegen vermeiden möchte, eignet sich die Doppelnennung (z. B. Lehrer und Lehrerinnen) oder eine neutrale Formulierung (z. B. Lehrende). Wie auch die Universität Siegen betont, sollte man jedoch nicht mehrere Genderarten in einem Text verwenden.

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