Gedankenstrich – Erklärung, Verwendung & Beispiele

Gedankenstrich – Erklärung & Beispiele

Einige Satzzeichen im Deutschen führen zu besonders viel Verunsicherung. Dazu gehört auch der Gedankenstrich. Wenn auch Dir bisher nicht ganz klar ist, wie man ihn korrekt nutzt, bist Du hier genau richtig. Wir gehen auf die einzelnen Verwendungsmöglichkeiten ein, geben Beispiele und räumen mit typischen Fehlern auf. Du möchtest noch mehr Unterstützung? Dann übernehmen wir gerne das Lektorat der Bachelorarbeit für Dich!

Inhalt

Was ist ein Gedankenstrich?

Der Gedankenstrich wird auch Halbgeviertstrich genannt und ist ein Satzzeichen. Man nutzt ihn beispielsweise anstelle der Kommasetzung dazu, einzelne Satzteile hervorzuheben. Dabei ist er länger als der Bindestrich und unterscheidet sich auch in Bezug auf seine Verwendung.

Gedankenstrich – so verwendest Du ihn

Für den Gedankenstrich gibt es im Deutschen einige Anwendungsmöglichkeiten. Er kommt dabei entweder alleine oder paarweise in einem Satz vor. Auf die einzelnen Verwendungsmöglichkeiten gehen wir im Folgenden einmal genauer ein. Wichtig hierbei ist, dass Du auf die Groß- und Kleinschreibung achtest. Denn nach einem Gedankenstrich wird immer kleingeschrieben.

Unterbrechungen oder Pausen

Der Gedankenstrich kann dazu genutzt werden, um eine gedankliche Pause oder eine Unterbrechung zu kennzeichnen. Auch eine plötzliche Wendung kann auf diese Weise verdeutlicht werden.

Beispiel:

„Sie war zufrieden – vorerst zumindest.“

Themen- oder Sprecherwechsel

Möchte man deutlich machen, dass es ein Themenwechsel erfolgt oder eine andere Person spricht, kann man ebenfalls den Gedankenstrich verwenden.

Beispiel:

„Ich sollte jetzt besser gehen.“ – „Wieso dauert das so lange?“

Hervorhebungen

Ein Halbgeviertstrich kann auch bestimmte Zusätze im Satz hervorheben.

Beispiel:

„Er kochte das Abendessen – ihr Lieblingsessen.“

Gedankenstrich und Bindestrich – Funktion

Abb. 1: Gedankenstrich oder Bindestrich? – Funktionen

Direkte Rede

Wird eine direkte Rede unerwartet unterbrochen, kann man dieses abrupte Ende ebenfalls durch einen Gedankenstrich darstellen.

Beispiel:

„Das kann nicht wahr s–“

Satzeinschübe

Bei einem Satzeinschub verwendest Du zwei Gedankenstriche. Sie lenken den Fokus hierbei stärker auf den Einschub. Nach dem Satzzeichen schreibst Du jedoch einfach klein weiter.

Beispiel:

„Das Konzert – obwohl sie zunächst nicht hatte hingehen wollen – war fantastisch gewesen.“

Zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten

Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Funktionen kannst Du den Halbgeviertstrich auch für Von-bis-Angaben nutzen (z. B. 3–4 Wochen) oder als Spiegelstrich bei Aufzählungen. Bei Geldbeträgen lässt er sich ebenfalls einsetzen (z. B. 25,–).

Typische Fehler

In Zusammenhang mit dem Gedankenstrich treten einige Fehler immer wieder auf. Diese sollten Dir insbesondere in einer Abschlussarbeit nicht unterlaufen. Dasselbe gilt übrigens für die Umgangssprache in der Bachelorarbeit. Daher schauen wir uns diese typischen Fehlerquellen einmal an:

  • Verwechslung mit dem Bindestrich:
    Häufig verwechselt man den Halbgeviertstrich (–) mit dem gewöhnlichen Bindestrich (-). Letzterer wird jedoch verwendet, um etwa zusammengesetzte Wörter zu bilden.
  • Weglassen der Leerzeichen:
    Es ist wichtig, dass vor und nach diesem Satzzeichen ein Leerzeichen steht. Andernfalls ist die Lesefreundlichkeit eingeschränkt.
  • Übermäßige Verwendung:
    In wissenschaftlichen Texten solltest Du den Gedankenstrich nur in Maßen verwenden.
  • Kombination mit anderen Satzzeichen:
    Handelt es sich bei einem Einschub zwischen zwei Halbgeviertstrichen um einen vollständigen Satz, wird dennoch kein Punkt vor dem zweiten Strich gesetzt. Anders sieht es bei Ausrufe- oder Fragezeichen aus. Gehören diese direkt zum Einschub, stehen sie vor dem zweiten Gedankenstrich.

Der Gedankenstrich in der Bachelorarbeit – 3 Beispiele

Der Halbgeviertstrich kann für eine bessere Strukturierung innerhalb eines Satzes genutzt werden – auch innerhalb Deiner Bachelorarbeit. Für eine bessere Struktur und Übersichtlichkeit sorgt übrigens auch eine korrekte Formatierung. In wissenschaftlichen Arbeiten ist es jedoch wichtig, Gedankenstriche nicht zu häufig zu verwenden. Drei Anwendungsmöglichkeiten siehst Du hier:

  1. Für Deine Bachelorarbeit spielt dieses Satzzeichen im Literaturverzeichnis eine wichtige Rolle. Wie auch die LMU München erwähnt, setzt Du es bei den Seitenangaben Deiner Zitation ein (z. B. 205–208).
  2. Wenn Du Zeiträume angeben möchtest, darfst Du ebenfalls den Halbgeviertstrich nutzen (z. B. 2010–2012).
  3. Möchtest Du etwas besonders betonen, kannst Du dieses Satzzeichen auch innerhalb des Textes verwenden. Wäge jedoch ab, wann es einen tatsächlichen Mehrwert liefert.

Die Frage, wann man einen Gedankenstrich verwendet, sollte nun geklärt sein. Außerdem hast Du einige Beispiele gesehen, wodurch auch die Unterscheidung zum Bindestrich bestimmt kein Problem mehr für Dich ist. Einer korrekten Verwendung dieser Satzzeichen in Deiner Bachelorarbeit steht also nichts mehr im Wege. Bevor diese Arbeit bereit für die Abgabe ist, solltest Du als letzten Schritt noch an die Plagiatsprüfung denken.

FAQs zum Gedankenstrich

Was versteht man unter dem Gedankenstrich?

Damit meint man ein Satzzeichen im Deutschen, welches länger als der Bindestrich ist. Es wird auch als Halbgeviertstrich bezeichnet und unter anderem dazu genutzt, einen plötzlichen Themenwechsel zu kennzeichnen oder einem Einschub mehr Gewicht zu verleihen.

Wie setzt man einen Gedankenstrich?

Bei Windows erzeugt man dieses Satzzeichen über die Tastenkombination [Alt] + [-]. Unter macOS verwendest Du hingegen [Option] + [-].

Wann verwendet man den Gedankenstrich und wann den Bindestrich?

Ersteren nutzt Du etwa für Pausen, Betonungen oder Einschübe im Satz. Auch Von-bis-Angaben kannst Du auf diese Weise machen. Den Bindestrich verwendest Du hingegen beim Zeilenumbruch innerhalb eines Wortes oder bei zusammengesetzten Wörtern.

Schreibt man nach dem Gedankenstrich groß oder klein?

In diesem Fall ist die Kleinschreibung korrekt. Nach dem Strich wird nur dann großgeschrieben, wenn das entsprechende Wort ohnehin großgeschrieben werden muss (z. B. Substantive).

Welche Funktion hat der Halbgeviertstrich?

Man nutzt ihn etwa, wenn eine direkte Rede plötzlich unterbrochen wird, man einen Satzeinschub besonders hervorheben möchte oder um einen Themenwechsel zu signalisieren.

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