So verwendest Du den Konjunktiv in Deiner Bachelorarbeit
Der Konjunktiv ist eine bestimmte Form bei Verben. Durch ihn kann man Hypothesen aufstellen oder Aussagen tätigen, die bisher nicht bewiesen sind. Die Möglichkeitsform ist, wie auch die Nominalisierung, ein wichtiges Werkzeug für einen wissenschaftlichen Schreibstil. Bei der korrekten Bildung und Verwendung kommt es jedoch häufig zu Fehlern. Doch das ändern wir heute! Um alle weiteren Fehler kümmern wir uns übrigens im Lektorat der Bachelorarbeit.
- Was ist der Konjunktiv?
- Konjunktiv 1 vs. 2
- Konjunktiv 1: Bildung & Verwendung in der Bachelorarbeit
- Die zweite Möglichkeitsform nutzen – so geht’s
- FAQs – Konjunktiv
Was ist der Konjunktiv?
Den Konjunktiv bezeichnet man auch als Möglichkeitsform. Denn dieser Modus von Verben erlaubt es Dir, über Mögliches, Unwahrscheinliches oder Hypothetisches zu sprechen. Man unterscheidet dabei zwischen dem Konjunktiv 1 und 2. Neben der Gegenwartsform (Präsens) lassen sie sich übrigens auch in anderen Zeitformen wie dem Futur bilden.
Konjunktiv 1 vs. 2
Der Konjunktiv 1 und 2 unterscheiden sich sowohl in der Art und Weise, wie man sie bildet, als auch in ihrer Funktion. Die erste Möglichkeitsform nutzt man etwa, um indirekte Rede wiederzugeben. Die zweite Form kommt hingegen zum Einsatz, wenn Du beispielsweise einen Wunsch äußern möchtest, der sich nur schwer umsetzen lässt. Schauen wir uns zur Verdeutlichung der Unterschiede zwei Beispielsätze an:
- „Sie sagt, sie komme morgen vorbei.“ (Konjunktiv 1)
- „Wenn sie Zeit hätte, würde sie vorbeikommen.“ (Konjunktiv 2)
Konjunktiv 1: Bildung & Verwendung in der Bachelorarbeit
Den Konjunktiv 1 wirst Du in Deiner Bachelorarbeit am häufigsten dazu verwenden, die Ideen anderer Forscher:innen indirekt zu zitieren. Auf diese Weise kannst Du Deine Leser:innen wissen lassen, dass diese Gedanken oder Ergebnisse von anderen stammen. Das ist auch in Bezug auf das Vermeiden von Plagiaten wichtig. Die erste Möglichkeitsform kann man in mehreren Zeitformen bilden. Im Rahmen Deiner Bachelorarbeit wirst Du jedoch vor allem das Präsens dieses Modus verwenden. Schauen wir uns ein Beispiel für die indirekte Zitation an:
- Die Artenvielfalt nehme immer stärker ab (vgl. Autor:in XY).
Doch wie bildest Du die erste Möglichkeitsform? Dazu verwendest Du den Präsensstamm eines Verbs. An diesen hängst Du je nach Person die Endungen -e, -est, -en sowie -et an. Das sieht dann so aus:
- Nach langer Reise hab–e er eine neue Insel entdeckt.
Neben dem Präsens kannst Du für die erste Möglichkeitsform auch das Futur und das Perfekt bilden. Für die Zukunftsform verwendest Du den Infinitiv des Hauptverbs sowie den Konjunktiv 1 von „werden“: „Sie sagt, sie werd–e die Klausur bestehen.“ Im Perfekt benötigst Du hingegen das Partizip 2 des Hauptverbs und die Hilfsverben „sein“ und „haben“: Sie sagt, sie hab–e die Klausur bestanden.
Abb. 1: In der Bachelorarbeit wird der Konjunktiv bei indirekten Zitaten verwendet.
Die zweite Möglichkeitsform nutzen – so geht’s
Mit dem Konjunktiv 2 kannst Du Wünsche ausdrücken, die nicht realistisch umsetzbar sind, hypothetische Überlegungen darstellen oder Spekulationen anstellen. Außerdem findet er bei höflichen Formulierungen Anwendung. Auch diese zweite Möglichkeitsform kann für das Präsens, das Perfekt und das Futur gebildet werden. Bei der Bildung im Präsens nutzt Du den Präteritumstamm Deines Hauptverbs und fügst die Personalendungen -e, -est, -en sowie -et hinzu. Bei starken Verben werden aus Vokalen im Stamm zudem Umlaute. Ein Beispiel gefällig? Kein Problem:
- Mit Brille läs–e er besser.
In der Umgangssprache nutzt man an dieser Stelle jedoch häufig die „Würde-Form“: Mit Brille würde er besser lesen. Möchte man den Konjunktiv 2 im Perfekt bilden, benötigst Du das Partizip 2 und die Hilfsverben „haben“ und „sein“ in der zweiten Möglichkeitsform: Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich besser abgeschnitten. Das Futur erhältst Du hingegen über die zweite Möglichkeitsform von „werden“ und den Infinitiv des Verbs: Sie würden das Seminar besuchen, wenn der Termin nicht auf einen Freitag fallen würde.
Nach dieser Auffrischung bereiten Dir die Möglichkeitsform und ihre Bildung hoffentlich weniger Probleme. Wenn Du Deine Bachelorarbeit geschrieben hast, solltest Du während der Korrektur genau darauf achten, dass Du die Möglichkeitsform korrekt gebildet hast. Auf die Formatierung solltest Du übrigens ebenfalls einen genauen Blick werfen, da sich hier schnell Fehler einschleichen können.
FAQs – Konjunktiv
Wann nutzt man den Konjunktiv in der Bachelorarbeit?
Man verwendet die erste Möglichkeitsform häufig, um indirekt zu zitieren. Die zweite Form kann man hingegen dazu nutzen, Aussagen anderer anzuzweifeln.
Wann muss man den Konjunktiv verwenden?
Das ist der Fall, wenn Du Ideen oder Ergebnisse wiedergibst, die nicht von Dir stammen. Dies bezeichnet man als Paraphrasieren oder indirekte Zitation. Auch hier musst Du dann die entsprechende Quelle erwähnen. Ob dies geschehen ist, kannst Du über eine Plagiatsprüfung checken. Die zweite Möglichkeitsform nutzt Du hingegen, um Wünsche zu formulieren oder hypothetische Überlegungen anzustellen.
Wie formuliert man den Konjunktiv?
Für die erste Möglichkeitsform im Präsens verwendest Du den Präsensstamm des Verbs und hängst eine der Personalendungen -e, -est, -en sowie -et an. Für die zweite Möglichkeitsform benötigst Du im Präsens hingegen den Präteritumstamm und die bereits erwähnten Endungen.
Was ist ein Beispiel für den Konjunktiv 2?
Ein Beispiel wäre folgender Satz: „Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mehr lernen.“
Was ist der Unterschied zwischen Konjunktiv 1 und 2?
Sie unterscheiden sich in der Bildung und in der Verwendung. Ersteren verwendest Du etwa, um indirekte Rede wiederzugeben. Letzteren hingegen, um beispielsweise unrealistische Szenarien oder hypothetische Überlegungen auszudrücken.