Vancouver-Stil im Text
Der Vancouver-Stil im Text könnte perfekt passen, wenn Du im medizinischen oder naturwissenschaftlichen Bereich studierst. Dann wirst auch du früher oder später eine Bachelorarbeit anfertigen müssen. Naturwissenschaftler nutzen für die Zitate in solchen Texten häufig den sogenannten Vancouver-Stil. Damit unterscheiden sie sich beispielsweise deutlich von den Sozialwissenschaftlern, bei denen der Harvard-Stil und der APA-Stil oder von den Geisteswissenschaften, wo auch der Chicago-Stil oder der MLA-Stil verwendet wird. In diesem Artikel findest du die wichtigsten Regeln für fehlerfreies Zitieren.
Regeln für den Vancouver-Stil im Text
Vancouver, 1978: Eine Gruppe wissenschaftlicher Redakteure trifft sich mit dem Ziel, eine neue Zitierweise zu schaffen. Die Zitierweise sollte sprachneutral, international und computergerecht sein. Satzzeichen sollen möglichst sparsam zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ihrer Bemühungen wird heute als Vancouver-Stil im Text genutzt und ist auch als Nummern-System bekannt. Weitere Informationen zum Zitieren im Vancouver-Stil hat die Medizinische Universität München in ihrem Leitfaden zusammengefasst.
Hauptmerkmal eines Zitats im Vancouver-Stil im Text ist, dass dem eigentlichen Textverweis lediglich eine Nummer folgt, die die Quelle eindeutig identifiziert (vgl. Agrawal 2009: 4). Anders als etwa für eine amerikanische Zitierweise oder für die deutsche Zitierweise nennst du beim Vancouver-Stil weder Autor noch Jahr im Text. Diese Angaben haben ihren Platz ausschließlich im Literaturverzeichnis der Bachelorarbeit. Der Lesefluss wird dadurch so wenig wie möglich gestört.
Einzelquellen
Es geht ans Eingemachte: Wie zitierst du nach im Vancouver Style? Ganz einfach. Jede Quelle bekommt eine Nummer in der Reihenfolge ihres Erscheinens. Dein erstes Zitat verwendet also die Quelle mit der Nummer eins. Sobald du einen neuen Text zitierst, weist du ihm die Ziffer zwei zu und so weiter. Die Nummerierung steht beim Vancouver-Style entweder in Klammern oder in Hochzahlen (vgl. Pears, Shields 2010: 106).
Beispiel:
Das indirekte Zitat endet nach der Ziffer 1. Anschließend folgt sofort dein eigener Text. Im Literaturverzeichnis gibst du im Vancouver Style alle weiteren Angaben an wie den Namen des Autors, den Titel des Werks und das Erscheinungsjahr.
Mehrere Quellen
Der Vancouver-Stil im Text der Bachelorarbeit macht es dir sehr einfach, wenn dein Zitat gleich von mehreren Quellen gestützt wird. Statt einer langen Aufzählen von Autoren und Jahreszahlen bekommt auch hier in der Vancouver-Zitierweise jede Quelle einfach nur eine Nummer. Du hast zwei Quellen? Dann musst du zwei Zahlen anführen.
Beispiel:
Besonders komfortabel wird es, wenn du den Vancouver-Stil im Text für mehr als zwei Quellen nutzt. Auch hier gilt: jeder Textverweis wird nummeriert und diese Nummer im Fließtext genannt. Fortlaufende Zahlen darfst du dabei zusammenfassen.
Tabelle 1: Übersicht über Zitationsmöglichkeiten
Mehrfachverwendung von Quellen
Bislang hast du alle Quellen in der Reihenfolge ihres Erscheinens fortlaufend nummeriert. Was aber, wenn ein Werk so ergiebig ist, dass du es in deiner Bachelorarbeit mehrfach erwähnen möchtest?
Hier ist Konsequenz gefragt. Einmal nummeriert, behält die Quelle diese Nummer nämlich für den Rest deines Textes. Andernfalls würde dein Literaturverzeichnis aus zitierfähiger Literatur aus allen Nähten platzen, wenn dort das gleiche Werk immer wieder aufgelistet werden müsste.
Gleichzeitig bedeutet das für dich, dass du deine Quellen im Vancouver-Stil im Text genau im Auge behalten musst. Zum Glück haben sich kluge Köpfe bereits Gedanken dazu gemacht, wie das zu schaffen ist.
Vancouver-Stil im Text: Tipps für Profis
Dein Text wächst und wächst. Du nutzt verschiedenste Quellen und kommst irgendwann an den Punkt, wo du nicht mehr weißt, welches Werk du wie nummeriert hast. Entweder suchst du nun alle bisher genannten Quellen in deiner Bachelorarbeit durch – oder du nutzt ein Programm zur Literaturverwaltung beim Vancouver-Stil im Text.
Diese Programme enthalten eine Datenbank, in der du jede Quelle einmal einträgst. Möchtest du sie später erneut verwenden, liefert dir die Software sofort die passende Nummer.
Mit dem Vancouver-Stil im Text bindest du mit wenig Aufwand eine große Anzahl verschiedener Quellen ein, ohne den Lesefluss zu stören. Eine Software zur Literaturverwaltung schont dabei außerdem deine Nerven wenn es zu einer Plagiatsprüfung kommt, genauso wie ein Lektorat der Bachelorarbeit.
Literatur
Pears, Richard/Shields, Graham (2010): Cite them right: The Essential Referencing Guide, 8. Auflage Basingstoke.
Agrawal, Abha (2009): EndNote 1 – 2 – 3 Easy!, 2. Auflage Heidelberg.