Zehn Tipps: Erfolgreich eine Bachelorarbeit schreiben
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- Ein passendes Thema für die Bachelorarbeit wählen
- Sich einen Betreuer suchen, der zum Thema passt
- Forschungsliteratur gründlich recherchieren
- Unbedingt die Formalien klären
- Eine sinnvolle Methode für die Bachelorarbeit wählen
- Einen angemessenen Zeitplan erstellen
- Roten Faden beim Bachelorarbeit schreiben
- Pragmatisch mit Schreibblockaden umgehen
- Genügend Zeit für die Überarbeitung einplanen
- Besonderen Wert auf Einleitung und Schluss legen
Eine Bachelorarbeit schreiben – das bedeutet für die meisten Studenten das erste Mal wissenschaftlich arbeiten. Deshalb ist die Unsicherheit entsprechend groß, wie diese Arbeit gelingt. Dabei können einige Tipps helfen.
1. Ein passendes Thema für die Bachelorarbeit wählen
Der Erfolg beim Bachelorarbeit Schreiben steht und fällt oft mit dem Thema. Deshalb zählt es zu den wichtigsten Tipps, das Thema sorgfältig auszuwählen. In der Regel suchen Studierende es sich selbst. Die Bandbreite möglicher Themen ist riesig.
Wie findet man nun ein passendes Thema? Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl ist die Frage: Kann man sich vorstellen, sich mehrere Wochen lang damit zu beschäftigen? Optimal ist es zudem, wenn Studierende bereits Vorwissen mitbringen. Das macht es ihnen einfacher, verschiedene Aspekte einzuordnen.
2. Sich einen Betreuer suchen, der zum Thema passt
Nicht nur das Thema der Bachelorarbeit ist wichtig. Auch ein passender Betreuer trägt viel zu ihrem Gelingen bei. Ideal ist es, wenn er selbst einen Bezug zum Thema hat. Das findet man heraus, indem man sich ansieht, welche Veranstaltungen er anbietet und woran er forscht. Mindestens ebenso wichtig ist außerdem, sich wohl bei dem Betreuer zu fühlen. Es bringt wenig, wenn er fachlich versiert ist, aber es keine gegenseitige Sympathie gibt.
Auch ein Betreuer, der Studierende mit „machen Sie mal“ abspeist, wenn sie ihrer Bachelorarbeit schreiben, ist nicht unbedingt geeignet: Womöglich will er sich selbst nur Arbeit sparen. Eine lasche Betreuung kann zwar für einige Studierende funktionieren und bietet viel Freiheit. Möglicherweise rächt sie genau das aber später bei der Benotung.
3. Forschungsliteratur gründlich recherchieren
Anfangs konzentrieren sich viele Studierende bei der Bachelorarbeit vor allem darauf, ein passendes Thema und einen Betreuer zu finden. Ein wichtiger Tipp ist aber darüber hinaus, sich rechtzeitig einen Überblick über die Literatur zu verschaffen. Die umfangreiche Literaturrecherche und später auch die Literaturverwaltung (hierzu siehe z.B. den Leitfaden der Hochschule Düsseldorf) sollte man dabei von Anfang an systematisch und organisiert angehen – sonst droht das Chaos auszubrechen! Immerhin hilft dann aber eine Plagiatsprüfung um das Schlimmste zu verhindern.
Dabei kommt es vor allem darauf an, dass es ausreichend Literatur gibt, um das Thema wissenschaftlich zu bearbeiten (vgl. Hinweise der Universität Bielefeld). Falls es daran mangelt, ist es womöglich sinnvoll, das Thema leicht abzuändern oder es etwas weiter zu fassen (Karmasin/Ribing, 2017).
Auch das umgekehrte Problem kann auftreten: Zu einigen Bereichen gibt es so viel Literatur, dass Studierende sich nur schwer einen Überblick verschaffen können. Dann hilft es, das Thema enger zu fassen, wenn man keine mehrbändige Enzyklopädie, sondern nur eine Bachelorarbeit schreiben will.
4. Unbedingt die Formalien klären
Bevor Studierende mit dem Schreiben beginnen, sollten sie unbedingt die Formalien klären. Dazu können sie sich auf der Internetseite ihrer Hochschule oder ihres Studienganges informieren.
Zu den Formalien gehören nicht nur der Abgabetermin, die Gestaltung des Deckblattes und die Seitenzahl der Bachelorarbeit. Wichtig ist beispielsweise auch, wie breit der Seitenrand sein soll und welche Zitierweise gewünscht ist (Theisen, 2017).
Diese Regeln sind in Deutschland nicht einheitlich. Oft gibt die Hochschule sie bereits vor. Falls das nicht der Fall ist, sollte man sich für eine einheitliche Formatierung entscheiden. Diese sollte man für die gesamte Bachelorarbeit beibehalten.
5. Eine sinnvolle Methode für die Bachelorarbeit wählen
Bevor Studierende mit der Bachelorthesis beginnen, sollten sie sich Gedanken über die Methode machen, die sie anwenden wollen. Dabei geht es vor allem um die Entscheidung, ob man eigene Daten erheben oder Forschungsliteratur auswerten will. Auch eine Kombination beider Methoden ist möglich.
Wichtig ist hierbei, eine Methode zu wählen, in die sich die Fragestellung sinnvoll einbetten lässt. Je nach Studienfach bieten sich dafür unterschiedliche Vorgehensweisen an. Hier lohnt es sich, sich mit dem Betreuer zu beraten.
6. Einen angemessenen Zeitplan erstellen
Ein wichtiger Tipp für eine erfolgreiche Bachelorarbeit betrifft den Zeitplan: Sinnvoll ist es, großzügig zu planen. Wenn es Lücken gibt, entsteht kein Stress, falls man einmal krank wird oder einen unproduktiven Tag hat.
In der Regel wird eine Bachelorarbeit innerhalb von zwölf Wochen geschrieben. Die letzte Woche sollte man als Puffer für Notfälle einplanen. Die vorletzte Woche eignet sich, um die Formatierung in Ordnung zu bringen und Grafiken und Tabellen zu erstellen. Die Bachelorarbeit sollte aber auch noch korrigiert und verbessert werden. Zur Not ist auch das Umschreiben einer Arbeit sinnvoll. Am Schluss muss man sie drucken und binden lassen.
Vier Wochen sollte man außerdem einplanen, um die Bachelorthesis zu überarbeiten. Ein Tipp: Zunächst alle den Hauptteil, die Einleitung und das Fazit schreiben und die Arbeit ganz am Ende in einem Schwung überarbeiten.
7. Roten Faden beim Bachelorarbeit schreiben
Eine Bachelorarbeit ist nur dann sehr gut, wenn Argumente und Schlussfolgerungen logisch aufeinander aufbauen. Dafür ist es wichtig, dass sich ein roter Faden durch die Arbeit zieht. An ihm kann sich der Prüfer orientieren.
Sinnvoll kann es dabei auch sein, jedes Kapitel zu Beginn in wenigen Sätzen in den Kontext der Arbeit einzuordnen. So weiß der Leser, aus welchem Grund nun welche Ausarbeitung folgt.
8. Pragmatisch mit Schreibblockaden umgehen
Wenn Studierende ihre Abschlussarbeit schreiben, kommt es immer wieder einmal zu unproduktiven Phasen. Entscheidend ist, dann nicht in Panik zu verfallen. Es ist in Ordnung, einen Tag lang einmal nicht so straff wie sonst zu arbeiten.
Wichtig ist, den Grund für die Schreibblockade herauszufinden: Es entstehen immer wieder einmal Phasen, in denen Studierende sich strukturieren und nicht schreiben: Sie ordnen ein, was sie gelesen haben, und entwickeln den weiteren Aufbau der Arbeit. Eine solche Blockade verflüchtigt sich nach kurzer Zeit.
Anders sieht es aus, wenn die Schreibhemmung für eine längere Zeit anhält. Das äußert sich oft darin, einfach „keine Lust“ zum Schreiben zu haben. Dahinter kann sich die Angst verbergen, mit der Arbeit zu scheitern. In einem solchen Fall können Schreibzentren an den Hochschulen helfen.
Manchmal entwickelt sich eine Schreibblockade auch deshalb, dass das Thema zu weit gefasst ist, es zu wenig Material gibt oder die Fragestellung nicht zielführend ist. In einem solchen Fall hilft vor allem die Rücksprache mit dem Betreuer.
9. Genügend Zeit für die Überarbeitung einplanen
Die erste Fassung einer Bachelorthesis ist selten perfekt: Oft ist es hilfreicher, zunächst einmal einen ersten Entwurf zu erstellen und diesen später zu überarbeiten. Ein wichtiger Tipps ist es, genügend Zeit für die Korrektur der Bachelorarbeit einzuplanen.
Oft schreiben Studierende ihre Arbeiten sogar mehrfach um: Aus dem ersten Entwurf wird schnell ein zweiter und ein dritter. Das erfordert Sorgfalt und braucht Zeit, die man sich unbedingt nehmen sollte.
10. Besonderen Wert auf Einleitung und Schluss legen
Die Einleitung ist die Visitenkarte einer Bachelorarbeit. Sie führt den Leser zum Thema hin und weckt sein Interesse. Entsprechend sorgfältig sollte sie formuliert sein. Eine Einleitung, die schludrig geschrieben und voller Fehler ist, ist ein schlechtes Aushängeschild.
Das gilt übrigens auch für den Schluss: Er vermittelt den letzten Eindruck der Arbeit. Oft entscheiden Einleitung und Schluss viel stärker über die Note als der Hauptteil. Daher lohnt es sich, hier mit besonderer Sorgfalt vorzugehen und insbesondere diese Teile mehrfach zu überarbeiten, wenn man eine Bachelorarbeit schreiben will.
Diese Tipps alleine sind natürlich noch keine Garantie für eine erfolgreiche Bachelorarbeit. Aber wer sie beachtet, der hat bereits viel richtig gemacht und ist auch gut vorbereitet auf die Masterarbeit. Zweifel gehören am Anfang dazu. Es hilft, sich mit Freunden zu verbünden, die ebenfalls ihre Arbeit oder bereits an der Dissertation schreiben. Sie sind in der gleichen Situation und kennen die Sorgen. Wenn man sich zum gemeinsamen Arbeiten in der Bibliothek trifft, fühlt sich die Bachelorarbeit oft viel besser machbar an.
Literatur
Theisen, Manuel René (2017): Wissenschaftliches Arbeiten: Erfolgreich bei Bachelor und Masterarbeit, München.
Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer (2017): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten: Ein Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen, Stuttgart.